Lieber Diego, nur zwei Wochen, nachdem Rocco uns verlassen hatte, mussten wir auch dich gehen lassen.
Im November 2012 bist Du mit Evita bei uns eingezogen. Irene hatte Dich und Evita aus der Tötungsstation in Spanien gerettet. Ihr solltet im Tierheim die Chance auf ein schönes Leben in einem
eigenen Zuhause bekommen. Doch es kam leider anders. Du warst sehr krank, dein Herz war schwer geschädigt. Das Tierheim hat eine Pflegestelle für Dich gesucht, man wollte dich nicht im Tierheim
sterben lassen. Für uns war klar, dass Du deine letzten Wochen bei uns verbringen darfst. Aber Du kamst nicht allein, Evita gehörte zu Dir; ein kleiner Angsthund, immer ganz nah bei Dir. Keinen
Schritt ging sie ohne Dich, du warst ihr Beschützer, hast ihr gezeigt, dass Menschen nicht immer schlecht sind, dass man ihnen vertrauen kann. Und es geschah ein kleines Wunder, Du hast Dich
erholt, beschlossen noch ein Weilchen bei uns zu bleiben. Du wurdest immer fitter, wir haben uns so sehr gefreut, dass es Dir immer besser ging. Auch wenn Du viele Medikamente nehmen musstest,
warst Du ein fröhlicher Hund, gingst gerne mit uns spazieren, hast mit Deiner Evita Mäuse gejagt. Hin und wieder ging es Dir schlecht, wir hatten Angst um Dich. Aber Du warst ein Kämpfer, hast
Dich immer wieder aufgerappelt und weitergemacht. Welche Freude war es für uns, wenn Du wie ein rotes Rehlein über die Wiese gesprungen bist, als gäbe es kein Morgen, Lebensfreude pur. „Don´t
worry, be happy" war Dein Motto. Hektik war ein Fremdwort für Dich, Du hast uns gelehrt entschleunigt durchs Leben zu gehen. Nur wenn es ums Fressen ging, konntest Du ganz schön nervig werden.
Keiner konnte so „nöhlen" wie du, wenn das Fressen nicht Punkt zwölf Uhr im Napf war, da verstandest Du keinen Spaß, hast uns mit deinen runden Kulleraugen „durchbohrt" und laute Geräusche
gemacht, bis Du hattest, was Du wolltest. Wir haben drei wundervolle Ostseeurlaube mit Dir und den anderen Hunden verbracht. Du konntest stundenlang am Strand entlangschlendern, Muscheln und
Krabben fressen, abends müde ins Körbchen sinken, herrlich.
Aber auch die schönste Zeit geht zu Ende. Nach unserem letzten Urlaub ging es Dir immer schlechter, Du wolltest nicht mehr fressen, wurdest schwach. Wir hatten noch die Hoffnung, dass Du dich
auch diesmal wieder aufrappelst, aber unsere Hoffnung war vergebens. Es war Zeit Abschied zu nehmen. Und weil wir Dich so sehr liebten, ließen wir auch dich über die Regenbogenbrücke gehen. Auch
Du fehlst uns so sehr, Du warst so sanft und liebenswert. Für uns warst Du nicht nur ein Pflegehund, Du warst ein geliebtes Familienmitglied und hast immer einen Platz in unserem Herzen. Wir sind
so dankbar, dass wir Dir noch drei schöne Jahr schenken durften. Gute Reise kleiner Freund, wir vermissen Dich.
Sabine und Harald mit Bella und Evita